Um den ständig steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden, ist der Neubau eines Doppelkindergartens mit Horträumen notwendig. Für diese Weiterentwicklung des Ensembles ist der Hang oberhalb des bestehenden Kindergartens und der Heilpädagogischen Schule vorgesehen. Das neue Volumen erhält durch diese prominente, exponierte Lage innerhalb der bestehenden Lern- und Schullandschaft eine besondere Wichtigkeit und bildet den neuen Abschluss nach Süden.
Rüti ist Teil der ländlichen Wohngemeinde Winkel im Zürcher Unterland. Nördlich von Zürich gelegen, ist es ein attraktiver Lebensort mit Naherholungsgebiet, Wäldern, Wiesen und Naturschutzbereichen sowie einer optimalen Verkehrsanbindung an das nahe gelegene Ballungszentrum. Die organisch am Hang gewachsene Dorfstruktur besteht grösstenteils aus kleineren Gebäudekörpern in Form von Punktbauten, welche den Hauptcharakter des Quartiers ausmachen. In mitten der Siedlungsstruktur ist die bestehende Schulanlage aus dem Jahr 1963 situiert. Die zwei Schulgebäude definieren das Schulareal, welches im Osten durch das Gebäude der Heilpädagogischen Schule zum Wohnquartier abgegrenzt wird. Die Adresse der Anlage bildet das alte Schulhaus, welches sich direkt an der Lufingerstrasse befindet. Es wurde im Jahr 1963 mit einem eingeschossigen Neubau ergänzt, welcher rund dreissig Jahre später um einen Kindergartenanbau erweitert wurde.
Für den Neubau des Doppelkindergartens mit Hort wird aufgrund wirtschaftlicher und topografischer Aspekte, sowie zu Gunsten einer optimalen Aussenraumnutzung ein dreigeschossiges Volumen angestrebt. Mit der Minimierung des Gebäudefussabdrucks können der Aufwand für Hang- und Umgebungsarbeiten, sowie das anfallende Aushubmaterial reduziert werden. Weiter entspricht die Volumetrie der ortsspezifischen Siedlungsstruktur und nimmt die bestehende Massstäblichkeit der Umgebungsbauten auf. Das Volumen besticht durch eine vorgelagerte Pausen- und Spielzone, welche innerhalb des witterungsgeschützten Laubenbereichs situiert ist und so einen Übergangsbereich zwischen Innen- und Aussenraum bildet. Die Laube wird zum Erschliessungs- und Verbindungselement der einzelnen Nutzungseinheiten untereinander, sowie zum öffentlichen Treppenaufgang innerhalb des Schulareals. Die Setzung des Volumens gliedert die Umgebung in verschiedene Nutzungsbereiche, welche jedoch fliessend ineinandergreifen und ein Optimum an Nutzungsvielfalt generieren. Die Schaffung der verschiedenen Ebenen ermöglichen einen nach Klassen getrennten Aussen-Unterricht, sowie unterschiedlich nutzbare Verweil- und Aufenthaltszonen. Die einzelnen Nutzungseinheiten, bestehend aus zwei Kindergartenklassen und einer Horteinheit, sind geschossweise im Volumen angeordnet.