Baustruktur Muotathal
Baustruktur Muotathal
Hofstrukturen
Hofstrukturen
Situationsmodell
Situationsmodell
Modell Wohngeschoss
Modell Wohngeschoss
Wohngeschoss
Wohngeschoss
Querschnitt – Längsschnitt
Querschnitt – Längsschnitt
Nordfassade – Ostfassade
Nordfassade – Ostfassade

Geschichte & Kontext

Die Siedlungsentwicklung von Muotathal fand ihren Ursprung im Ortsteil Wil nördlich der Muota. Neben einigen Häusergruppen gab es verstreute Einzelhöfe, die das Bild der Landschaft prägten. Erst mit dem Bau der Talstrasse Schwyz-Muotathal-Hinterthal (Hauptrasse) um 1862 entwickelte sich im Laufe der Jahre der Dorfkern Schachen mit Wohn-, Gewerbe- und Dienstleistungsbauten. Während sich die Siedlung entlang der Haupt- und Marktstrasse über die Jahre kontinuierlich verdichtete, blieben die Einzelhöfe bis heute fast unberührt. Die Hofstrukturen in der unmittelbaren Umgebung bilden Konglomerate aus Wohnhaus, Stall und Nebenbauten. Sie besitzen oft eine Vorzone, bzw. einen Platz zwischen den einzelnen Bauten. Eine Strasse ist der Vorzone angegliedert oder durchstösst sie.

Projekt

Der Bebauungsperimeter liegt südwestlich des Dorfkernes Schachen. Die ehemalige Hofanlage an der Goldplanggstrasse 8 und heutige Metzgerei liegt in einer Abfolge der oben beschrieben Einzelhöfe. Zwei bestehende Wohnhäuser mit einem grossen Stallgebäude bilden einen Platz, der von der Goldplanggstrasse abgeschlossen wird. Das städtebauliche Konzept der Hofanlage soll mit den Neubauten weitergeführt werden. In der ersten Phase der Planung wird nur das Haus 1 (Eigentumswohnungen) erstellt. Das Mietobjekt, welches das bestehende Haus an der Goldplanggstrasse 6 ersetzen soll, wird zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt. Das Projekt interpretiert typische architektonische Elemente regionaler Bauernhaustypologien wie die Laube und der Mittelgang. Die Lauben werden als Erschliessungs-, Lager-, Wasch- und Aufenthaltszone genutzt. Der Mittelkorridor übernimmt neben dem verbinden der zwei Lauben auch die Funktion des Ankommens mit dem Entree und des Essens im Wohnbereich. Das Entree ist zwischen zwei Nasszellen platziert und bildet mit ihnen die erste Raumschicht. Nachfolgend kommen beidseitig je zwei Zimmerschichten bevor man den Wohnbereich betritt. Die Grundrissstruktur ermöglicht unterschiedliche Wohnsituationen. Je nach Wunsch der Bewohner kann der Wohn-, Ess- und Küchenraum offener oder geschlossener gestaltet werden. Die Laube im Süden bildet der Abschluss des Gebäudes und wird als Aufenthaltsraum genutzt. Der massive Gebäudekörper wird mit einer homogenen, zweischaligen Backsteinmauer ausgeführt. Im Innern des Körpers werden alle Zimmerwände nichttragend ausgeführt, was eine hohe Flexibilität gewährleistet und jedem Eigentümer die Freiheit lässt die Innenwände je nach Bedürfnis zu gestalten. Die Lasten werden über eine Stützen- und Unterzugskonstruktion abgetragen. Die einfache Grundrissstruktur korrespondiert mit dem klaren konstruktiven Konzept. Der Wohnbereich des Hauses wird mit Strukturelementen wie Unterzug, Stützen und Wandscheiben gegliedert.

Bauprojekt MFH Goldplanggstrasse, Muotathal