Situation
Situation
Schema Konzept
Schema Konzept
Schema Struktur
Schema Struktur
Längsschnitte
Längsschnitte
Querschnitt grosser Saal – Querschnitt Treppe
Querschnitt grosser Saal – Querschnitt Treppe
Querschnitt Foyer – Querschnitt kleiner Saal
Querschnitt Foyer – Querschnitt kleiner Saal
Grosser Saal
Grosser Saal
Kleiner Saal
Kleiner Saal
Erdgeschoss
Erdgeschoss
Obergeschosse
Obergeschosse
Fassadenschnitt
Fassadenschnitt

Aufgabe

Das neue Theatergebäude soll für Luzern ein Ort der Kultur und der Begegnung sein. Es verfügt über ein eigenständiges Profil und es sollen Eigen- und Gastproduktionen aus den Sparten Schauspiel, Oper, Musiktheater und Tanz aufgeführt werden. Für die Identität des Hauses sind räumlich spannungsreiche und repräsentative Foyerbereiche von zentraler Bedeutung.

Kontext

Traditionsgemäss säumen in Luzern wichtige kulturelle und öffentliche Institutionen die Ufer von See und Reuss. Dieser Tradition folgend, wurde die Lücke zwischen Grand Casino und Hotel Palace ausgewählt, um die eindrückliche Abfolge der Hotelbauten zu ergänzen und das rechte Seeufer um eine kulturelle Instanz zu erweitern.

Projekt

Die Baumallee am Nationalquai bildet einen wichtigen Freiraum im baulich verdichteten Stadtgebiet. Die Baumreihen dienten als Ausgangslage für die Konzeptidee und wurde zu einer Analogie von Wald und Lichtung weiterentwickelt. Die zwei Theatersäle stellen die „Lichtungen“ innerhalb der Struktur dar und werden von vielschichtigen, öffentlichen und rückwärtigen Kleinnutzungen eingefasst. Aus der Konzeptidee wurde eine Scheibentragstruktur entwickelt, welche die Kräfte in unterschiedlicher Weise ableitet. Im Untergeschoss stehen die Scheiben zu je vier Winkel zusammen und bilden dabei die Wurzeln des Gebäudes. Auf jedem Geschoss verschieben sich die Betonscheiben. Die Grösse und Dicke der Scheiben passt sich der Funktionsweise an. Das Herzstück dieser Struktur sind die Treppenanlagen, die sich von unten nach oben, der Struktur folgend, erweitern und Licht in das Innere des Gebäudes leiten. Jede Treppenanlage hat durch die Variation der Struktur eine andere Ausprägung. Die auskragenden Scheiben nehmen am Rand des Gebäudes Bezug auf die städtebauliche Situation. Gegen den See wird die Auskragung flacher und kragt über die Promenade hinaus. Auf der Strassenseite überdacht das Gebäude das Trottoir und schafft einen gefassten, städtischen Raum. Die Auskragungen prägen als Dachkrone die Erscheinung des Gebäudes. Auf der Ost- und Westfassade gibt es keine Auskragungen um die Distanz zu den benachbarten Hotels zu wahren. Der grosse Hauptsaal verfügt über 671 Sitzplätze und ist in drei Felder gegliedert. Im ersten Feld ist der grosse Bühnenturm und die Bühnenuntermaschinerie, die auch als Zuschauerraum ausgebildet werden kann. Das mittlere Feld weist denselben Unterbau wie das Hauptbühnenfeld auf und kann somit als Spielbühne oder Orchestergraben genutzt werden. Das dritte Feld besitzt keinen Turm und ist mit einem Hebeboden ausgestattet um verschiedene Zuschauerränge zu bilden. Die Trennung der Felder erfolgt durch die dazwischenliegende Struktur. Der kleine Saal wird von vier Kernen umschlossen und ist für Konzerte und unterschiedliche Nutzungen konzipiert. Er ist offen mit dem Foyer verbunden. Wenn Parallelnutzungen stattfinden, kann er mit Vorhängen oder mobilen Trennwänden abgeschlossen werden. Die Verdichtung der Geschosse und die jeweilige Abtreppung zum Strassenraum bzw. zum See erweitern das Volumen des Saales. Der Verbindungsweg zwischen dem See und dem Strassenraum dient als Hauptzugang des Gebäudes. Über die vier Kerne gelangt der Besucher in das grosszügige Foyer im ersten Obergeschoss. Das Gebäude soll über die inszenierten Treppenanlagen entdeckt werden und neben der Funktion der vertikalen Erschliessung Platz für Begegnungen schaffen.

Theater, Luzern